Hans Fässler –– Der "Kabarettist, Lehrer und Hobbyhistoriker" (Fässler über Fässler) aus St.Gallen hat nach Holocaust und Apartheid einen neuen Schandfleck in der Schweizer Geschichte entdeckt. Ein von Pro Helvetia mitfinanziertes Buch des Linksaktivisten zu diesem Thema ("Reise in Schwarz-Weiss"), das explizit keinen Anspruch auf "sachliche Unparteilichkeit" erhebt, war bereits bei seiner Entstehung ein Politikum. Ohne Erfolg versuchten damals bürgerliche Politiker, zusätzliche Werkbeiträge durch Stadt und Kanton St.Gallen zu verhindern. Doch das war nur der Anfang. Kürzlich forderte Fässler Nationalrat Toni Brunner (SVP) ultimativ per E-Mail auf, sich an einer Debatte um die Beteiligung einzelner Schweizer (oder genauer: Eidgenossen) an der Sklaverei zu stellen. "Eine Weigerung der SVP, sich an einem solchen Podium zu beteiligen", so drohte Fässler, "würde ich allenfalls via die regionalen und nationalen Medien verbreiten, welche mein Buch ausserordentlich psotiiv aufgenommen haben und zu denen ich gute Kontakte habe (auch Radio und Fernsehen)." Toni Brunner liess sich nicht beeindrucken: Die Sklaverei sei für ihn kein Thema, liess er ausrichten, seiner Partei sei es lediglich um die Finanzierung des Buches gegangen. Fässler geisselte die "Gesprächsverweigerung" umgehend mit einem Rundschreiben, das von der regionalen Presse aufgenommen wurde. (axb)