Christian Buchs (21. Dezember 2007, 21:57)
Neue gesetzliche Grundlagen erforderlich
Ich habe vollständiges Verständnis für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte. Doch sollten wir auch gleichzeitig aus den Folgen des Bergiers-Berichts gelernt haben. Das heisst vermeiden, dass eine Horde US-Anwälte im Namen Geschädigter (oder eher ihrer) auftreten können; die tatsächlichen Opfer aber nie eine Entschädigung erhalten. Dies könnte beispielsweise in einem Gesetz verankert werden, das die Voraussetzungen und Höhen solcher Entschädigungen vom Staat festgelegt und lediglich zur Bekämpfung der heutigen Sklaverei verwendet werden. (Sklavenhaltungen existieren noch in vielen Staaten). Eine solche Gesetzgebung dürfte politisch allseitig akzeptabel und ebenfalls der wissenschaftlichen Geschichtsforschung am dienlichsten sein.
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René Hug (20. Dezember 2007, 16:33)
und die Neandertaler auch!
Völliger Schwachsinn diese Aktion. Ich habe Verständnis für die Aufarbeitung der jüngeren Geschichte aber dieser Vorschlag geht zu weit und führt zu nichts. Wenn sich Herr Fässler schuldig fühlt ist das sein Problem.

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Hans Fässler (20. Dezember 2007, 15:47)
Die Arroganz der Mächtigen
Die Forderung nach der Aufarbeitung der Sklaverei und nach Wiedergutmachung wird nicht von mir (Autor von "Reise in Schwarz-Weiss", Initiator verschiedener Vorstösse in Schweizer Parlamenten) erhoben und auch nicht von der AL oder der SP. Es sind die Sklaven selbst und ihre Nachkommen, die seit Jahrhunderten verlangen, dass ihnen Gerechtighkeit geschieht, nachdem Dutzende von Millionen Menschen während 400 Jahren auf vier Kontinenten ausgebeutet und geschunden worden sind. Ihnen zu sagen, sie sollten sich doch lieber der Zukunft zuwenden und man könne geradesogut bis zu den Habsburgern oder den Pfahlbauern zurückgehen, ist nichts anderes als die unerträglich Arroganz der Mächtigen. Die sich auch in diesem Fall rächen wird, wie es schon bei den jüdsichen Konten auf Schweizer Banken der Fall war.

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Wolfgang Kweitel (20. Dezember 2007, 10:31)
???
Man kann alles ad absurdum führen!
Somit fordere ich Wiedergutmachung der Rechtsnachfolger der Habsburger für den Angriffskrieg von 1499. Ebenfalls fordere ich Wiedergutmachung von Frankreich für jenen Angriffskrieg von 1798.
Das Unterwallis braucht eine Entschuldigung und Wiedergutmachung vom Oberwallis für die Zeit vor 1798, ebenso die Leventina vom Kanton Uri.
Aber denken wir europäisch! Die Walieser brauchen eine Wiedergutmachung durch die Engländer, die sie im 5. bis 8. Jahrhundert vertrieben haben (Ethnische Säuberung!).
Bei den Neanderthalern müssen wir auch noch abbitte leisten, wir modernen Menschen haben sie ja schliesslich verdrängt. Etc, etc......

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Urs Walder (20. Dezember 2007, 09:52)
Volkswirtschaftlich sehr sinnvolle Aktion
Ich kann diese Arbeitsbeschafftunsmassnahme nur begrüssen. Da mit können gleich wieder zwanzig unterbeschäftigte Historiker bei Laune gehalten werden und unzählige Sozialbürokraten haben einen neuen Lebensinhalt. Nicht auszudenken, was passieren wird, wenn man herausfindet, dass eine Schweizer Firma im 18. Jahrhundert tatsächlich am anderen Ende der Welt über eine Minderheitsbeteiligung Sklaven beschäftigte. Das wird dann wieder eine Horde US-Anwälte mobilisieren, daraufhin den Volkswillen zum Kochen bringen und die Käseblätter der Nation füllen. Was für ein Spass!

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Basil Gelpke (20. Dezember 2007, 06:03)
Und die Pfahlbauer?
Und die Pfahlbauer im Zürichsee? Die haben sicher auch "Dreck am Stecken" - spätestens wenn sie die Pfähle ihrer Behausungen aus dem Schlamm ziehen.
Was für ein Unsinn!