Die Gletscher schmelzen:
Grindelwald und Bern in Sachen "Agassizhorn/Rentyhorn" gesprächsbereit!

Erstmals seit der Eröffnung der Kampagne "Démonter Louis Agassiz" im Mai 2007 kommt nun Bewegung in die festgefahrenen Fronten. Wo es früher hiess "Wir werden uns mit allen Mitteln gegen diese Umbenennung wehren!" (Grindelwald) oder wo ein ein politischer Vorstoss zu diesem Thema wegen angeblicher Chancenlosigkeit noch zurückgezogen wurde, bevor er ins Parlament kam (Kanton Bern), tönt es jetzt anders. Im Rahmen des Gesuches, welche die schweizerisch-haitianische Künstlerin Sasha Huber an verschiedene Persönlichkeiten richtet, haben sich im einer Nachrichtensendung von Radio "Public Capital FM Bern" gestern um 17.10 Uhr wie folgt geäussert:

Emanuel Schläppi (Gemeindepräsident Grindelwald):
"Wir rechtfertigen nicht, was da der Herr Agassiz für Theorien gemacht hat, das ist ganz klar. Aber für eine solche Umbenennung, da müssten wir schon noch weitere Angaben von wissenschaftlichen Kreisen haben, dass wir das überhaupt diskutieren könnten. [...] Uns ist auch gesagt worden, dass die Gemeinden hier ein grosses Mitsprachrecht haben und mitdiskutieren können. Es gibt meines Wissen auch im Kanton Bern eine Nomenklaturkommission, die sicher auch mitreden wird, und dann gibt es noch die Landestopographie, und ich glaube, all diese verschiedenen Kreise müssten sich einmal zusammensetzen und darüber diskutieren, ob das Sinn macht."

Barbara Egger-Jenzer (Regierungspräsidentin des Kantons Bern):
"Was ich einfach weiss, ist, dass Agassiz ein Naturforscher gewesen ist, der wirklich im diesem Bereich Rassismus kein gutes Bild abgegeben hat. Ob man deswegen jetzt gerade einen Namen ändern könnte, das kann ich zu wenig beurteilen. Wenn das kein grosses Verfahren gibt, scheint es mir, könnte man das machen."

Das Komittee "Démonter Louis Agassiz" ist hocherfreut über diese neuesten Stellungnahmen aus dem Bernbiet und hofft, dass die übrigen Adressaten des Gesuches nicht hinter diese Positionen zurückfallen werden. In der Zwischenzeit haben übrigens schon weit über 300 Menschen aus der ganzen Welt die Petition http://www.rentyhorn.ch/?lang=de zur Umbenennung des Agassizhorns unterzeichnet, und die Liste mit ihrem spannenden Kommentaren ist auf dem besten Wege dazu, zu einer internationalen Plattform der anti-rassistischen Solidarität zu werden (siehe http://www.rentyhorn.ch/list.php?lang=de).