Sklaverei mit Ostschweizer Unterstützung?
Die Rolle der Schweiz in Sachen Sklavenhandel und Sklaverei soll neu aufgearbeitet werden. Dies verlangt die Grüne St.Galler Nationalrätin Pia Hollenstein vom Bundesrat.

"Louverture stirbt 1803"

Neu aufgedeckt wurde die Beteiligung von Schweizer Handelsfirmen an Sklaverei und Sklavenhandel durch den St. Galler Politiker und Kabarettisten Hans Fässler (SP), der in seinem Kabarett «Louverture stirbt 1803» einen etwas anderen Beitrag zum St. Galler Kantonsjubiläum lieferte.

Fässler zeigt beispielsweise auf, wie St. Galler Söldner vor 200 Jahren auf Haiti gegen aufständische Sklaven kämpften. Bei seinen Recherchen fand Fässler weitere Belege für schweizerische Verflechtungen mit Sklaverei und Sklavenhandel.

Die grüne St. Galler Nationalrätin Pia Hollenstein wird nächste Woche eine Interpellation zu diesem Thema einreichen. Darin wird der Bundesrat aufgefordert, die Rolle der Schweiz an Sklaverei und transatlantischem Handel mit Sklavinnen und Sklaven aufarbeiten zu lassen.

Gleichlautende Vorstösse werden auch in Ostschweizer Kantons- und Stadtparlamenten eingereicht (Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Kanton und Stadt St.Gallen).


Mario Gehrer, Radiotop, 1.3.2003